Schlaganfall
Wenn die Durchblutung des Gehirns unterbrochen ist, können Gehirnzellen aufgrund des Sauerstoffmangels Schaden nehmen oder absterben (Hirninfarkt). In der westlichen Welt sind Schlaganfälle die Hauptursache für bleibende neurologische Schäden. In Deutschland ist ein Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache, weltweit sogar die zweithäufigste.
Etwa 80 % aller Schlaganfälle werden durch eine Mangeldurchblutung, bei der eine zum Gehirn führende Arterie plötzlich eingeengt wird oder gar vollständig verstopft, verursacht. Bei etwa 15 % aller Patienten sind Blutungen in das Gehirngewebe durch plötzliches Reißen eines Blutgefäßes ursächlich. Mit zunehmendem Alter steigt das Schlaganfall-Risiko. Die Hälfte aller Schlaganfall-Patienten ist älter als 70 Jahre, wobei Männer bis Mitte 80 stärker betroffen sind als Frauen.
Ursachen und Risikofaktoren
Ein ebenfalls erhöhtes Risiko haben Menschen, die genetisch vorbelastet sind, d. h. bei denen ein Verwandter bereits einen Schlaganfall erlitten hat. Zu diesen Risikofaktoren, die wir nicht beeinflussen können, kommen noch einige beeinflussbare Risiken hinzu, die die Wahrscheinlichkeit einen Hirnschlag zu erleiden erhöhen. Hierzu zählen vor allem:
- Bluthochdruck
- Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Herzerkrankungen
- Störungen der Blutgerinnung
- Fettstoffwechselstörungen
- Übergewicht und Bewegungsmangel
Symptome und Verlauf
Meist beginnt ein Schlaganfall plötzlich, entwickelt sich rasch und führt innerhalb von Minuten zu Gehirnschäden. Abhängig davon, welcher Teil des Gehirns von der Blutversorgung abgeschnitten ist, können verschiedene Symptome auftreten:
- Empfindungsstörungen und Schwäche
- Erblinden auf einem Auge
- Benommenheit
- Doppeltsehen
- Schwäche oder Lähmung eines Arms oder Beins oder einer Körperhälfte (im Gesicht kann sich die Lähmung durch einen einseitig herunterhängenden Mundwinkel bemerkbar machen)
- undeutliches Sprechen
- ungewöhnliche Bewegungen
- Verlust der Blasenkontrolle
- Gleichgewichtsstörungen oder Ohnmacht
Diagnose und Behandlung
Viele Auswirkungen eines Gehirnschlags erfordern eine rasche medizinische Versorgung, daher sollte bei Symptomen, die auf einen Schlaganfall hindeuten, umgehend ein Arzt verständigt werden. Zunächst muss sofort untersucht werden, ob die Ursache für den Schlaganfall ein Blutgerinnsel oder eine Blutung ist. Nach neuesten Erkenntnissen lassen sich offenbar Lähmungen und andere Symptome verhindern, wenn bestimmte Mittel, die Blutgerinnsel auflösen, innerhalb von drei Stunden nach Beginn des Schlaganfalls verabreicht werden.
Intensive Rehabilitations-Maßnahmen helfen vielen Betroffenen, Funktionseinschränkungen trotz der Gehirnschäden zu überwinden, um eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Dabei können zunächst andere Gehirnbereiche Aufgaben der geschädigten Bereiche übernehmen. Geduld und Ausdauer sind dabei entscheidend. Je schneller ein Patient mit den richtigen Therapien behandelt wird, desto großer sind die Erfolgsaussichten. Deshalb wird mit der Rehabilitation bereits im Krankenhaus begonnen, wo Therapeuten dafür sorgen, dass der Patient Laufen und Sprechen übt.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist in den meisten Fällen ein stationärer Aufenthalt in einer Reha-Klinik oder eine ambulante Behandlung in einem Reha-Zentrum sinnvoll. Neue Therapien wurden entwickelt, um bei der Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten schnellere und bessere Ergebnisse zu erzielen. Viele Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, erlangen alle oder die meisten Körperfunktionen wieder und können einem normalen Leben nachgehen.
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