Pflegetagebuch
Menschen, die auf die Hilfe von privaten oder professionellen Pflegekräften angewiesen sind, können bei der zuständigen Pflegekasse die Einstufung in einen Pflegegrad beantragen. Der Gesetzgeber hat im elften Sozialgesetzbuch festgeschrieben, was unter Pflegebedürftigkeit zu verstehen ist. Für jeden Pflegegrad müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Bevor die Betroffenen einen Antrag auf Anerkennung der Pflegebedürftigkeit stellen, ist es empfehlenswert, über einen längeren Zeitraum, mindestens zwei Wochen, ein sogenanntes Pflegetagebuch zu führen. In diesem dokumentiert die Pflegeperson, welche Pflegeleistungen von ihr erbracht wurden. Das Pflegetagebuch wird dem Medizinischen Dienst (MDK) beim ersten Hausbesuch vorgelegt. Die Aufzeichnungen fließen in die Bewertung der Gutachter ein und wirken sich positiv auf die Einstufung in einen bestimmten Pflegegrad aus. Existiert kein Pflegetagesbuch, so beruht die Entscheidung der MDK-Mitarbeiter ausschließlich auf eigenen Beobachtungen.
Pflegedokumentation
Das Pflegetagebuch ist in die vier Bereiche Körperpflege, Ernährung, Mobilität und hauswirtschaftliche Versorgung unterteilt, die ausschlaggebend für die Zuordnung eines Pflegegrades durch die Pflegekassen sind. Jeder einzelnen Kategorie sind bestimmte Pflegetätigkeiten zugeordnet. Für jede Pflegemaßnahme muss die Pflegeperson die Tageszeit und die Dauer, am besten in Minuten, notieren. Neben dem zeitlichen Aspekt ist es von Bedeutung, die Art der Hilfe zu dokumentieren. Die privaten Pfleger sollten besonders auf die Wortwahl achten. Anleitung zur Pflege wird vom MDK anders gewertet als Beaufsichtigung und Unterstützung des Betroffenen oder teilweise beziehungsweise vollständige Übernahme der Pflegemaßnahmen.
Führen eines Pflegetagebuchs
Je früher mit dem Führen eines Pflegetagebuches begonnen wird, desto besser können sich die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes ein Bild von der Pflegebedürftigkeit des Antragstellers machen. Das ist von Vorteil, da die Gutachter des MDK MDK bei ihrem Hausbesuch lediglich einen kurzen Einblick in den Pflegealltag bekommen. Es kommt vor, dass pflegende Angehörige bestimmte Pflegetätigkeiten nicht notieren, weil sie nur wenige Minuten in Anspruch genommen haben oder sie ihnen nebensächlich erscheinen. Den Angehörigen ist nicht bewusst, welche Bedeutung jede pflegende Tätigkeit für die Anerkennung des Pflegegrades hat. Deshalb ist es wichtig, jede noch so kleine Pflegemaßnahme penibel aufzuführen. Unter der Rubrik Ratgeber können Sie im Download-Bereich unsere Vorlage für ein Pflegetagebuch herunterladen.
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