PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)
Bei einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie, kurz PEG, wird der Patient künstlich über eine Sonde ernährt, die die behandelnden Mediziner mit Hilfe von Kanülen und einem Endoskop im Magen platzieren. Die Nahrungsaufnahme erfolgt über einen elastischen Kunststoffschlauch, der von der PEG-Sonde durch die Bauchdecke nach außen führt. Diese Methode kommt bei Tumorerkrankungen im Bereich von Hals, Nase und Ohren, bei einer Chemotherapie oder neurologischen Erkrankungen zum Einsatz. Im Gegensatz zur nasalen Magensonde, besteht bei dieser Variante der künstlichen Ernährung kaum die Gefahr, dass Fremdkörper in die Atemwege gelangen. Die Schluckfunktion des Patienten ist nicht beeinträchtigt. Ein großer Vorteil, wenn nur ein Teil der Ernährung über die Magensonde erfolgt. Es besteht auch die Möglichkeit, dem Betroffenen mittels einer Infusion die Nahrung zuzuführen. Im überwiegenden Teil der Fälle entscheiden sich die Ärzte jedoch für die perkutane endoskopische Gastrostomie.
PEG-Pflegemaßnahmen
Ein Hauptaugenmerk der Pflege liegt bei PEG-Patienten auf der Versorgung der Wunden. Vor allem in den ersten Tagen nach der Operation müssen die Verbände täglich gewechselt werden. Im späteren Verlauf nimmt das Pflegepersonal Verbandswechsel im Abstand von maximal drei Tagen vor. Vierundzwanzig Stunden nach dem Eingriff wird der Betroffene zum ersten Mal über die Sonde ernährt. Zu Beginn der Behandlung unterstützt die so genannte Ernährungspumpe die Nahrungsaufnahme des Patienten. Die professionellen Pflegekräfte müssen in diesem Zusammenhang nicht nur die Funktionstüchtigkeit der medizinischen Apparaturen sicherstellen, sondern penibel auf die Einhaltung der Hygienerichtlinien achten. Eine Infektion aufgrund von Bakterien und Viren kann für den Patienten lebensgefährlich sein. Die Pfleger unterstützen die Betroffenen bei Tätigkeiten der Grundpflege, wobei der Mundpflege bei kompletter Sondenernährung besondere Bedeutung zukommt.
PEG-Sonde und Demenz
In vielen Fällen nehmen demente Patienten im fortgeschrittenen Stadium immer weniger Essen zu sich. Das kann sogar so weit führen, dass sie die Nahrung und die Aufnahme von Flüssigkeit komplett verweigern. Die Folgen reichen von körperlicher Schwächung über Kreislaufschwäche bis hin zu einer gesteigerten Dekubitus-Anfälligkeit. Ärzte raten den Angehörigen in dieser Situation, eine PEG-Sonde beim Betroffenen legen zu lassen. Ein schwierige Entscheidung, die erst dann getroffen werden sollte, wenn sämtliche Versuche, den Demenzkranken zum Essen zu bewegen, gescheitert sind. Dann jedoch muss sie zeitnah erfolgen, da der Patient sonst zu viel Körpergewicht verliert. Trotz künstlicher Ernährung sollten Pflegepersonal und Angehörige dem Betroffenen kontinuierlich Essen anbieten. In einigen Fällen begannen die Patienten wieder selbstständig mit der Nahrungsaufnahme, worauf die PEG-Sonde entfernt werden konnte.
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