Aktivierende Pflege
Für viele Pflegebedürftige stellt die Unterstützung durch pflegende Angehörige oder ambulante Pflegedienste eine psychische Belastung dar. Trotz ihrer Pflegebedürftigkeit wünschen sie sich mehr Selbständigkeit. An diesem Punkt setzt der Grundsatz der aktivierenden Pflege an. Hier wird der Pflegebedürftige aktiv in den Pflegealltag eingebunden. Die Pflegekräfte unterstützen ihn, noch vorhandene Fähigkeiten zu nutzen. Unter Anleitung und mit Hilfsmitteln motivieren sie den Betroffenen tagtäglich seine Fertigkeiten zur Verrichtung einzelner Tätigkeiten einzusetzen. Trotz großer Anstrengung soll es den Pflegebedürftigen nach einer gewissen Zeit gelingen, bestimmte Bereiche der Pflege wieder allein zu übernehmen. Deshalb erklärt ihm das Pflegepersonal immer wieder, was er tun soll und greift nur im Notfall ein. Auch in der Abwesenheit der Pflegekräfte bekommt er Aufgaben gestellt, die er in einer vorgegebenen Zeit erledigen muss.
Pflegegrundsatz
Bei der aktivierenden Hilfe geht es darum, genau hinzuschauen. Eine individuelle Pflegeplanung ist bei diesem Pflegeansatz entscheidend. Was kann der Pflegebedürftige noch allein? Wie kann der Betroffene in den Pflegealltag eingebunden werden? Was sind seine Wünsche? Denn auch das Pflegeziel des Pflegebedürftigen ist ausschlaggebend. Das Pflegepersonal bestärkt den Betroffenen und animiert ihn jeden Tag aufs Neue. Mit der Zeit schafft er es, bestimmte Aufgaben allein zu übernehmen. Das steigert sein Selbstwertgefühl, seine Selbstsicherheit und seine Selbstachtung. Dem Pflegepersonal ist es wichtig, auf die Wünsche des Pflegebedürftigen einzugehen. Je nach dessen Bedürfnis fördern die Pflegenden die vorhandenen Fähigkeiten, sodass er mit der Zeit ein eigenständigeres Leben führen kann.
Pflegevoraussetzung
Entscheiden sich die Pflegenden für eine aktivierende Pflege, so muss ihnen bewusst sein, dass diese Form der Pflege sehr viel Zeit, Geduld und Engagement erfordert. Wenn die Pflegeperson alle Aufgaben allein erledigt, wäre der Pflegeaufwand viel geringer. Da dem Betroffenen einst selbstverständliche Tätigkeiten schwer fallen, muss er immer wieder aufs Neue angeleitet und verbal geführt werden. Daher ist es wichtig, dass der Pflegende sich in den Betroffenen hineinversetzen kann und die richtigen Worte findet. Der unbedingte Wille auf beiden Seiten ist eine Grundvoraussetzung. Der Pflegebedürftige muss die Pflegeperson akzeptieren, ihr vertrauen und ihren Anleitungen folgen.
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