24 Stunden Pflege zu Hause
Was kosten ausländische Pflegekräfte?

Ausländische Pflegekräfte bieten sich vor allem für die Pflegebedürftigen an, die zu Hause wohnen bleiben möchten und Hilfe in der Grundpflege und bei der Haushaltsführung benötigen. Die Arbeitskräfte bleiben meistens zwei bis drei Monate in Deutschland. Deshalb muss man sich auf häufig wechselnde Betreuungspersonen einstellen. Nur selten gelingt es Senioren, einen festen Stamm an Pflegekräften aufzubauen. Außerdem tummeln sich viele schwarze Schafe in der Branche, weshalb wir Ihnen im Folgenden ein paar nützliche Tipps mitgeben möchten.
Pflegekräfte aus Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn können ohne Erlaubnis der Arbeitsagentur beschäftigt werden. Einzig für Pflegekräfte aus Kroatien benötigen Sie eine Arbeitserlaubnis. Bis zu 90 Prozent der circa 200.000 osteuropäischen Pflegekräfte in Deutschland arbeiten laut deutschen Zollbehörden schwarz.
Die drei Möglichkeiten, eine ausländische Pflegekraft zu beschäftigen:
1. Selbst anstellen als Arbeitgeber
Dies ist die sicherste Variante, die aber einige Organisation von Ihnen erfordert. Tipps zum selbst Anstellen finden Sie weiter unten auf der Seite.
2. Vertrag mit einer ausländischen Firma abschließen
Auch ausländische Arbeitskräfte unterliegen dem deutschen Arbeitsrecht, wenn Sie in Deutschland tätig sind. Das gilt sogar dann, wenn sie bei einem ausländischen Pflegedienst angestellt sind. Das bedeutet, dass sie Anspruch auf den Mindestlohn von 9,19 Euro/Stunde, eine 40-Stunden-Woche, Urlaub sowie auf zusätzliche Vergütung von Überstunden und Nachtarbeit haben. Daher ist eine 24-Stunden-Pflege mit nur einer Betreuungskraft eigentlich illegal, oft aber die Realität.
3. Selbstständige Pflegekraft beauftragen
Immer mehr ausländische Pflegekräfte kommen als Selbstständige nach Deutschland.
Ausländische Pflegekräfte sind zwar in der Regel deutlich günstiger als deutsche ambulante Pflegedienste. Denn die meisten ausländischen Agenturen halten beispielsweise geheim, welchen Lohn ihre Pflegekräfte tatsächlich erhalten. Überprüfen können Sie aber, ob die sogenannte A1-Bescheinigung vorliegt, die nachweist, dass die in Polen angestellte Arbeitskraft angemeldet und sozialversichert ist. Achten Sie auch darauf, dass eine Haushaltshilfe nur einfache pflegerische Tätigkeiten und keine medizinische Fachpflege verrichtet. Auch deutsche Firmen vermitteln mittlerweile osteuropäische Pflegekräfte. Sie nehmen den Familien den „Papierkram“ ab, dafür fällt aber eine zusätzliche Vermittlungsgebühr an.
! Kosten: Egal, wie Sie die ausländische Pflegekraft beschäftigen, Sie sollten mit circa 2.300 Euro pro Monat rechnen. Wurde ein Pflegegrad festgestellt, können Sie das Pflegegeld von der Pflegeversicherung zur Finanzierung einsetzen. Auch Zuschüsse für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege sowie eine Unterstützung vom Sozialamt sind möglich.
Wenn Sie selbst einstellen wollen:
- Schließen Sie einen schriftlichen Arbeitsvertrag mit der Betreuungskraft.
- Die Betreuungskraft beantragt eine Steuernummer und wird Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung.
- Der Haushalt beantragt eine Betriebsnummer bei der Bundesagentur für Arbeit.
- Versichern Sie die Betreuungskraft in einer gesetzlichen Unfallkasse.
- Führen Sie monatlich den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil von Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen – und Rentenversicherung an die Krankenkasse ab.
- Die Lohnsteuer entrichten Sie an das Finanzamt. Damit können Sie auch ein Lohnbüro beauftragen.
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